Bischofszell – Umrahmt von spannenden Fussballbegegnungen fand am vergangenen Wochenende die 104. Delegiertenversammlung des Thurgauer Fussballverbandes (TFV) auf der Sportanlage Bruggfeld in Bischofszell statt. Die Veranstaltung war Teil des 4. TFV-Day und bot Delegierten, Gästen und Fussballbegeisterten eine informative und sportlich geprägte Plattform.
Politische Unterstützung und Vereinsarbeit im Fokus
Zu Beginn der Versammlung richtete Grossratspräsident Peter Bühler einige Worte an die Anwesenden. Trotz zahlreicher anderer Verpflichtungen liess er es sich nicht nehmen, den Delegierten einen Besuch abzustatten. In seiner Ansprache betonte Bühler die Bedeutung der Vereinskultur und der ehrenamtlichen Arbeit, die für den regionalen Sport unerlässlich ist. Er hob auch die Verantwortung von Parlament und Regierung bei der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für den Sport hervor.
Talentförderung und regionale Zusammenarbeit
Maurice Weber, Präsident des FC Wil 1900, gab einen tiefen Einblick in die Talentförderung der Region. Als Mitbegründer der Future Champs Ostschweiz (FCO) schilderte er die Entwicklung der Initiative seit 2008 und erklärte, wie sie jungen Talenten eine Perspektive in der Region bietet. Besonderes Augenmerk legte er auf die finanzielle Beteiligung der lokalen Vereine, wenn ein Talent den Sprung in den Profifussball schafft.
Positive Entwicklungen und Herausforderungen beim FC Bischofszell
Pasquale Spring, Präsident des gastgebenden Vereins FC Bischofszell, informierte über die erfreuliche Mitgliederentwicklung des Vereins. Doch trotz des Wachstums gibt es Herausforderungen: Vor allem die fehlenden Funktionäre und die Infrastruktur stellen den Verein vor Probleme. Die geplante Abstimmung über einen Kunstrasenplatz im kommenden Jahr könnte hier Abhilfe schaffen und die Trainingsbedingungen während der Wintermonate erheblich verbessern.
Thomas Weingart, der Stadtpräsident von Bischofszell, bereicherte die Versammlung mit einer humorvollen und symbolträchtigen Ansprache. Mit einem bunten Rosenstrauss im Gepäck verband er die Bedeutung der verschiedenen Rosenfarben geschickt mit dem Fussball. Zum Abschluss sorgte er für Heiterkeit, als er das Geheimnis um den „wichtigsten Bischofszeller“ lüftete – eine Kartoffel, die er den Anwesenden präsentierte.
Offizielle Ergebnisse Neuwahlen und Sorgen um Infrastruktur und Ehrenamt
Der offizielle Teil der Versammlung brachte keine Überraschungen: Die Verbandsrechnung wurde ausgeglichen präsentiert und sämtliche Vorstandsmitglieder, darunter auch die beiden Neuen, David Fall und Bernhard Aggeler, wurden einstimmig für eine weitere Amtsperiode gewählt. Der TFV-Vorstand ist nun mit sieben Mitgliedern gut aufgestellt für die kommenden Aufgaben.
Trotz des Mitgliederzuwachses von 22 Prozent (2024: 8.728 Mitglieder) und 17 Prozent mehr Teams (2024: 461) bereiten die fehlenden Funktionäre dem Verband Sorge. Pro 6,7 Fussballspielern kommt nur eine Person, die ehrenamtlich tätig ist. „Besonders alarmierend ist, dass ein Drittel der Vereine im Thurgau (zehn Vereine) einen Aufnahmestopp verhängt hat – vor allem aufgrund mangelnder Trainer und unzureichender Infrastruktur.“ verleiht Patrick Küng, Präsident Thurgauer Fussballverband, seiner Besorgnis Ausdruck.
Appell und Schlussworte
Den Abschluss der Versammlung bildete die Rede von Regierungsrätin Denise Neuweiler, die an ihrem 100. Tag im Amt den Fussball als wichtigen Integrationsfaktor hervorhob. Sie lud die Vereinsvertreter ein, gemeinsam Lösungen für die bestehenden Aufnahmestopps zu finden und dankte allen Anwesenden für ihr Engagement in den Diensten der Gesellschaft.
Neben den Diskussionen und Reden kam auch der Sport nicht zu kurz: Beim TFV-Day standen hochklassige Begegnungen der FE-12, FE-13 und FE-14-Teams aus der Region auf dem Programm, die zahlreiche Zuschauer begeisterten.
Der Thurgauer Fussballverband bedankt sich bei allen Teilnehmern und dem FC Bischofszell für die reibungslose Organisation und die Gastfreundschaft.
Text: Thurgauer Fussballverband, Eddy Maurice/Roman Horber
Fotos: Thurgauer Fussballverband, Roman Horber